Blonde Person in weißem T-Shirt im Vordergrund wiederholt sich zwei Mal im Hintergrund. Bjørn Melhus, Sammlung Goetz München
Sammlung Goetz im Haus der Kunst

Again and Again

Die Ausstellung Again and Again beschäftigt sich mit dem fragilen Bild vom Selbst in Videoarbeiten der 1990er und 2000er Jahre. Zu sehen sind 12 Werke, die durch die technischen Möglichkeiten digitaler Medienkunst das Spektrum der bildnerischen Gestaltung erweitert haben.

Mit Doug Aitken, Matthew Barney, Candice Breitz, Brice Dellsperger, Tracey Emin, Mark Leckey, Kristin Lucas, Bjørn Melhus, Cindy Sherman, Mathilde Ter Heijne und Ryan Trecartin.

Videokunst wurde schon in den Anfängen als Medium künstlerischer Selbstreflektion genutzt, denn anders als der analoge Film, erlaubten Videos die simultane Wiedergabe des gefilmten Materials auf einem Monitor. Die Auseinandersetzung mit den Konzepten des Selbst hat im Hinblick auf die Genderforschung, neue wissenschaftliche Entwicklungen und die fortschreitende Selbstinszenierung in den Massenmedien und sozialen Netzwerken nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Dabei haben Künstlerinnen und Künstler durch neue Erzähltechniken in der Medienkunst wie Loop, Mehrkanalprojektion und Splitscreen das bildnerische Repertoire ständig erweitert.

Die Verbindung von Psychologie und bewegtem Bild untersuchen Kristin Lucas (*1968, Davenport, US), Tracey Emin (*1963, Croydon, GB) und Doug Aitken (*1968, Redondo Beach, US) in ihren Arbeiten. Bei Mathilde ter Heijne (*1969, Straßburg, FR), Candice Breitz (*1972, Johannesburg, SA) und Cindy Sherman (*1954, Glen Ridge, US) geht es um Fragen der weiblichen Identität. Brice Dellsperger (*1972, Cannes, FR), Mark Leckey (*1964, Birkenhead, GB), Ryan Trecartin (*1981, Webster, US) und Matthew Barney (*1967, San Francisco, US) erweitern das Spektrum der Gender-Identitäten und lassen die Grenzen fluid erscheinen. Der Titel der Ausstellung Again and Again ist der gleichnamigen 1-Kanal-Installation von Bjørn Melhus (*1966, Kirchheim unter Teck, DE) entlehnt, in der er sich auf eine humorvolle Art und Weise mit der Thematik des Klonens beschäftigt und die auf acht Monitoren präsentiert wird.

Kuratiert von Daniel Milnes

Vorschau

Gutai. Sammlung + Goetz

| Pinakothek der Moderne | Sammlung Moderne Kunst

Die Sammlung Moderne Kunst präsentiert seit 2019 in der Pinakothek der Moderne im Rahmen des Formats Sammlung+ künstlerische Entdeckungen, Neuerwerbungen sowie thematische Schwerpunkte im Zusammenspiel mit Partnern und Stiftungen. Auf diese Weise werden neue Perspektiven auf die Sammlungen eröffnet, Einblicke in die Forschungsarbeit gegeben und Dialoge hergestellt. In diesem Rahmen wird eine Auswahl von Gemälden der japanischen Künstlergruppe Gutai aus dem Bestand der Sammlung Goetz in Saal 23, innerhalb einer Raumflucht präsentiert, die nahezu zeitgleiche regionale und deutsche Abstraktionsphänomene unter dem Titel „Walk the Line“ fokussiert. 1954 vom abstrakten Maler Jiro Yoshihara gegründet, gehört sie mit der Verbindung von Aktion, Abstraktion und Materialität zu den innovativsten künstlerischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts.

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