Das Filmstill aus der Cremaster-Reihe zeigt eine blonde, hell geschminkte Frau unter einem Tisch mit weißer Tischdecke sitzend. Sie trägt ein weißes Negligé mit heller Strapse, hat die Beine vor sich ausgebreitet und bedeckt ihren Schritt, sieht jedoch herausfordernd Richtung Kamera. Vor ihr liegen dunkle Weintrauben als Symbol angeordnet. Matthew Barney, Sammlung Goetz München
Filmmuseum München

Matthew Barney: CREMASTER 4 und 1

Die Prozesse der biologischen und psychologischen Formwerdung sind Thema des opulenten 5-teiligen CREMASTER-Zyklus von Matthew Barney.

Seit 1994 arbeitet der amerikanische Künstler an der Produktion der monumentalen Filmreihe. Sie stellt hochkomplexe Handlungsebenen dar, in denen sich historische und mythische Ereignisse mit architektonischen Vorstellungen und biologischen Modellen verbinden. Der Zyklus beginnt nicht in chronologischer Reihenfolge, sondern mit CREMASTER 4 (1994), gefolgt von CREMASTER 1 (1995). Barney schrieb nicht nur das Drehbuch und führte Regie für den CREMASTER-Zyklus, sondern übernahm auch immer selbst eine der Hauptrollen.
Mit seinem Titel bezieht sich der Künstler auf den lateinischen Begriff für Hodenheber ‚Muskulus Cremaster’. Er bewirkt eine nicht willentlich beeinflussbare Kontraktion des Hodens in Abhängigkeit von äußeren Reizen.

Jeder Film kann als eigenständiges Kunstwerk bestehen und bildet gleichzeitig mit den anderen Teilen ein geschlossenes System. Das Filmmuseum zeigt in Zusammenarbeit mit der Sammlung Goetz die ersten beiden Teile aus dem CREMASTER-Zyklus.

Vorschau

Gutai. Sammlung + Goetz

| Pinakothek der Moderne | Sammlung Moderne Kunst

Die Sammlung Moderne Kunst präsentiert seit 2019 in der Pinakothek der Moderne im Rahmen des Formats Sammlung+ künstlerische Entdeckungen, Neuerwerbungen sowie thematische Schwerpunkte im Zusammenspiel mit Partnern und Stiftungen. Auf diese Weise werden neue Perspektiven auf die Sammlungen eröffnet, Einblicke in die Forschungsarbeit gegeben und Dialoge hergestellt. In diesem Rahmen wird eine Auswahl von Gemälden der japanischen Künstlergruppe Gutai aus dem Bestand der Sammlung Goetz in Saal 23, innerhalb einer Raumflucht präsentiert, die nahezu zeitgleiche regionale und deutsche Abstraktionsphänomene unter dem Titel „Walk the Line“ fokussiert. 1954 vom abstrakten Maler Jiro Yoshihara gegründet, gehört sie mit der Verbindung von Aktion, Abstraktion und Materialität zu den innovativsten künstlerischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts.

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