Schwarzweißfotografie des Gesichts und Halses einer Frau, die stark geschminkt ist und ihre Ponyfransen zu Schnecken eingedreht hat, über welche sie ein helles Tuch gelegt. Cindy Sherman, Sammlung Goetz München
Neues Museum Weimar, Weimar

Self Performance. Jürgen Klauke und Cindy Sherman aus der Sammlung Goetz

Das Neue Museum Weimar präsentierte die fotografischen Selbstinszenierungen des Kölner Künstlers Jürgen Klauke und der New Yorker Künstlerin Cindy Sherman in einem spannungsvollen Dialog.

Auffallend ist die Nähe der künstlerischen Strategien von Jürgen Klauke und Cindy Sherman. Beide Künstler*innen arbeiten hauptsächlich mit Fotografien ihrer selbst in gestellten Situationen, in denen sie sich mit unterschiedlichen Rollenbildern auseinandersetzen. Beide treten gleichzeitig als Schauspieler*in, Regisseur*in, Ausstatter*in und Fotograf*in auf. Während Sherman sich mit ihren aufwendigen Maskeraden auf kunst-und filmhistorische Vorbilder bezieht und ständig neue Identitätswandlungen durchläuft, bleibt Klauke stets der provozierende Spieler seines Selbst. Die Ausstellung Self Performance zeigte mit Werken aus dem Bestand der Sammlung Goetz die Nähe und Spannungen zwischen den beiden unterschiedlichen Protagonist*innen.

Einen prägnanten Überblick auf die künstlerische Entwicklung Jürgen Klaukes gaben 20 Fotoarbeiten von 1971 bis 1998. Neben seinen bekannten Fotosequenzen waren auch eine Gruppe von Aquarellen und mehrere Videodokumentationen seiner Performances und Aktionen zu sehen. Cindy Sherman war mit 30 Fotografien aus einem Zeitraum von 30 Jahren in der Ausstellung vertreten. Dazu gehört auch die komplette Serie der Bus Riders (1976) sowie eine Auswahl aus der frühen Schwarz-Weiß-Serie der Untitled (Film Stills) (1977-1980) mit der die Amerikanerin international berühmt wurde.

Jürgen Klauke – Cindy Sherman

80 Seiten, 93 Abb., Softcover
Deutsch/Englisch
1994, Kunstverlag Ingvild Goetz GmbH, Hamburg
ISBN 3-89322-674-5

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Vorschau

Gutai. Sammlung + Goetz

| Pinakothek der Moderne | Sammlung Moderne Kunst

Die Sammlung Moderne Kunst präsentiert seit 2019 in der Pinakothek der Moderne im Rahmen des Formats Sammlung+ künstlerische Entdeckungen, Neuerwerbungen sowie thematische Schwerpunkte im Zusammenspiel mit Partnern und Stiftungen. Auf diese Weise werden neue Perspektiven auf die Sammlungen eröffnet, Einblicke in die Forschungsarbeit gegeben und Dialoge hergestellt. In diesem Rahmen wird eine Auswahl von Gemälden der japanischen Künstlergruppe Gutai aus dem Bestand der Sammlung Goetz in Saal 23, innerhalb einer Raumflucht präsentiert, die nahezu zeitgleiche regionale und deutsche Abstraktionsphänomene unter dem Titel „Walk the Line“ fokussiert. 1954 vom abstrakten Maler Jiro Yoshihara gegründet, gehört sie mit der Verbindung von Aktion, Abstraktion und Materialität zu den innovativsten künstlerischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts.

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