Neuproduktion von Cyrill Lachauer

Die Sammlung Goetz hat den Künstler Cyrill Lachauer beauftragt, eine neue Arbeit für die Räume im ehemaligen Luftschutzkeller des Haus der Kunst zu entwickeln. In seiner mehrteiligen Neuproduktion Cockaigne – I am not sea, I am not land, die Filme, Videos, Audio-Sequenzen, Fotografien, ein Dia und Texte umfasst, beschäftigt er sich mit den unterschiedlichsten Ausformungen von Land und Landschaft. „Land als Idee kann Heimat bedeuten, Wurzeln geben, es kann ein nährendes Stück Land sein, es kann zur Idee von Nation, von Inklusion und Exklusion führen. Land kann man besitzen oder mit ihm leben, man kann es wegnehmen, zerstören und anderen den Zugang verwehren. Land hat das Potential von vielen Seiten gebraucht und missbraucht zu werden“, erklärt der Künstler.

Um die Arbeit zu realisieren, reiste er in der Tradition amerikanischer Wanderarbeiter mit Güterzügen durch Nordamerika, ging der Frage um Landnahme und Ausbeutung in Südafrika nach, tanzte mit einem „queeren" Parkarbeiter im Yosemite Nationalpark und begleitete einen amerikanischen, illegal in Berlin lebenden Freund in das kleine Dorf Amerika in Sachsen. „Gemeinsam träumten wir davon, zusammen auf die Züge zu springen, um seine Mutter in Colorado zu besuchen“, erinnert sich Lachauer. „Für ihn wird die Heimat zu einem verblassenden Traum. Deshalb mache ich mich alleine auf den Weg, um ein Bild der amerikanischen Landschaft von den Zügen aus zu zeichnen“. Seine Gedanken, Notizen und Essays, die auf diesen Reisen entstehen, werden in der Einzelausstellung Cyrill Lachauer. I am not sea, I am not land der Sammlung Goetz im Haus der Kunst teilweise zur freien Mitnahme ausliegen oder als Wandtexte auftauchen.

Mit dem Titel der Neuproduktion Cockaigne – I am not sea, I am not land bezieht er sich auf das Gemälde Das Schlaraffenland (The Land of Cockaigne) von Pieter Bruegel d. Ä.. Das Werk, das sich im Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen befindet und in der Alten Pinakothek in München ausgestellt ist, entstand als paradiesischer Gegenentwurf zur alltäglichen Härte des bäuerlichen Lebens. Lachauer war dort im vergangenem Jahr zu Dreharbeiten. Ein Zoom in das Gemälde wird der Auftakt seiner neuen Installation und seiner Ausstellung im ehemaligen Luftschutzkeller des Haus der Kunst werden.

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