Cyrill Lachauer liest seine Seenotizen
Die autobiografisch geprägten Arbeiten von Cyrill Lachauer entstehen auf mythisch-rituellen Wanderungen, alpinen Touren und auf langen ausgedehnten Reisen in andere Kontinente. Dabei taucht er in die jeweiligen Landschaften ein, begegnet Menschen, die darin leben und lernt ihre Kulturen kennen. Für seine nächste Ausstellung Cyrill Lachauer. I am not sea, I am not land, Sammlung Goetz im Haus der Kunst, entwickelt er gerade eine neue mehrteilige Installation mit Filmen, Videos und Fotografien, in der er sich mit der Idee von Land in seinen verschiedensten Ausformungen beschäftigt.
Vom Unterwegssein erzählen aber auch seine Texte, die während seiner längeren Reisen entstehen. Es sind Notizen, Gedanken, Beobachtungen und Geschichten, in denen sich Erlebtes mit Erinnertem vermischt, Imaginiertes mit Erzähltem. Seenotizen hat Lachauer diese Texte genannt. Seit 2012 veröffentlicht er sie in einer Essay-Reihe bei Flipping the Coin, einem Berliner Label, das sich den künstlerischen Praktiken an der Schnittstelle von Kunst und Musik widmet.
Cyrill Lachauer hat für uns eine fünfteilige Lesung der Seenotizen als Zwischenspiel konzipiert, in der er die bisher fünf erschienenen Ausgaben beginnend mit der NR5 aus dem Jahr 2017 liest. In der aktuellen Phase, in der wir bedingt durch die Schutzmaßnahmen zur Verringerung der weiteren Ausbreitung des Coronavirus viel Zeit Zuhause verbringen müssen und auf uns selbst zurückgeworfen sind, eröffnen uns diese Texte ein Fenster in eine andere Welt.