Sammlung Goetz im Haus der Kunst

Cyrill Lachauer. I am not sea, I am not land

Cyrill Lachauer (geb. 1979 in Rosenheim, lebt und arbeitet in Berlin und Los Angeles) entwickelt seine umfangreichen Projekte auf langen Reisen, bei denen er tief in die lokalen Kulturen des jeweiligen Ortes eintaucht. Für die Ausstellung der Sammlung Goetz im ehemaligen Luftschutzkeller des Haus der Kunst hat er eine neue mehrteilige Installation mit Filmen, Videos, Fotografien und Texten geschaffen.

In dieser Arbeit beschäftigt er sich mit der Idee von Land in den verschiedensten Ausformungen. Denn Land kann Heimat bedeuten und Wurzeln geben, es kann ein nährendes Stück Land sein, aber auch als Idee von Nation zu In-und Exklusion führen. Land kann man besitzen oder mit ihm leben, man kann es wegnehmen, zerstören und anderen den Zugangverwehren. So begegnen wir in Cockaigne – I am not sea, I am not land einem US-Amerikaner, der nach Berlin geflohen ist, um einer langjährigen Gefängnisstrafe zu entgehen, drei Diamantensuchern in Südafrika, einem queeren Parkarbeiter im Yosemite National Park oder dämonischen Ritualen der Raunächte in der Alpenregion. Lachauer bleibt dabei nicht der distanzierte Beobachter hinter der Kamera, sondern stellt, indem er gesellschaftspolitische Themen zu Geschlecht, Identität, sozialer Klasse und Nation aufgreift, auch seine eigene Position in Frage. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf das 1567 entstandene Gemälde The land of Cockaigne von Peter Brueghel dem Älteren. Darin entwirft der Maler ein Schlaraffenland (engl. Cockaigne) als utopisch-ironischen Gegenentwurf zur alltäglichen Härte des bäuerlichen Lebens.

Im Mai 2019 reiste Cyrill Lachauer auf Güterzügen von Florida nach New Mexico. Auf dieser Reise schrieb er Texte, die zur Grundlage der Videoarbeit Sunken Cities, Floating Skies wurden, die in Zusammenarbeit mit Moritz Stumm entstand. Über einen Zeitraum von mehreren Monaten arbeiteten die beiden Künstler im Studio und entwickelten eine 25-minütige Sampling-Komposition. Während der Film Sunken Cities, Floating Skies lediglich als limitierte Edition produziert wurde, bleibt die Audiospur frei zugänglich und steht auf Soundcloud zur Verfügung.

Kuratiert von Cornelia Gockel und Susanne Touw

#sammlunggoetzHdK

Cyrill Lachauer liest seine Seenotizen

Cyrill Lachauer hat für uns eine fünfteilige Lesung der Seenotizen konzipiert, in der er die bisher fünf erschienenen Ausgaben beginnend mit der NR5 aus dem Jahr 2017 liest. Es sind Notizen, Gedanken, Beobachtungen und Geschichten, in denen sich Erlebtes mit Erinnertem vermischt, Imaginiertes mit Erzähltem.

zur Lesung

Cyrill Lachauer sitzt im Freien vor einer Holzhütte, neben ihm steht eine gelbe emaillierte Teekanne. Er hält einen Stapel Papierblätter in der Hand und Blicht in Richtung des Betrachters, der Mund halboffen, als würde er gerade sprechen. Sammlung Goetz, München

Trailer zur Ausstellung

© Cyrill Lachauer

Open End

40 Seiten, 31 Abb., Softcover
Deutsch
2012, Kunstverlag Ingvild Goetz GmbH, Hamburg
ISBN 978-3939894-00-1
€ 6,00

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Klang und Stille. Synästhetische Aspekte von Film und Video.
Sammlung Goetz im Haus der Kunst

112 Seiten, 114 Abb., Softcover
Deutsch/Englisch
2012, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern
ISBN 978-3-7757-3288-8
€ 10,00

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Why I Never Became a Dancer.
Sammlung Goetz im Haus der Kunst

124 Seiten, 458 Abb., Softcover
Deutsch/Englisch
2011, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern
ISBN 978-3-7757-3154-6
€ 10,00

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Aschemünder.
Sammlung Goetz im Haus der Kunst

117 Seiten, 297 Abb., Softcover
Deutsch/Englisch
2011, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern
ISBN 978-3-7757-2974-1
€ 10,00

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fast forward. Media Art Sammlung Goetz

532 Seiten, 2200 Abb., Hardcover
Deutsch/Englisch
2004, Kunstverlag Ingvild Goetz GmbH, Hamburg
1. Auflage: 2003, Kunstverlag Ingvild Goetz GmbH, Hamburg
ISBN 3-9808063-9-1

2. Auflage: 2006, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern
ISBN 978-3-7757-1865-3

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fast forward 2. The Power of Motion Media Art Sammlung Goetz

320 Seiten, 782 Abb., Hardcover
Deutsch/Englisch
2010, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern
ISBN 978-3-7757-2604-7
€ 25,00

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Vorschau

Gutai. Sammlung + Goetz

| Pinakothek der Moderne | Sammlung Moderne Kunst

Mit Werken aus der Sammlung Goetz wird das Gestische als Phänomen im internationalen Kontext betrachtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und unter politischen Vorzeichen entwickelte sich mit Gutai in Japan eine der innovativsten Künstlergruppen des 20. Jahrhunderts. 1954 wurde die Gruppe der Gutai („konkret, spontan, direkt“) mit dem Ziel gegründet, über die Abstraktion hinauszugehen und die Möglichkeiten der reinen Kreativität zu verfolgen. Es werden unter anderem Werke von Toshio Yoshida oder Chiyu Uemae präsentiert. Mit diesem Projekt setzt sich die Zusammenarbeit zwischen den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und der Sammlung Goetz unter dem Titel „Sammlung+Goetz“ fort.

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