Minimalistische, großformatige Arbeiten aus Metall in schwarz und rot, auf dem Boden liegend, an der Wand hängend oder lehnend. Reiner Ruthenbeck, Sammlung Goetz München
Sammlung Goetz

FarbRaumKörper. Gotthard Graubner, Imi Knoebel, Blinky Palermo und Reiner Ruthenbeck

Die Ausstellung in der Sammlung Goetz umfasst mit Gotthard Graubner, Imi Knoebel, Blinky Palermo und Reiner Ruthenbeck vier Künstler, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise die Gestaltungsspielräume von ungegenständlicher Kunst ausloten. Durch ihre Verbindungen zur Düsseldorfer Akademie ist ihr Werk geprägt durch die Freude am Experiment und den Aufbruchgeist, der in den 1960er und 1970er Jahren an dieser renommierten Kunsthochschule herrschte.

Gotthard Graubner (1930-2013), der älteste Künstler in dieser Ausstellung, war der Düsseldorfer Akademie als Student sowie als Professor verbunden. Er wurde bekannt durch ungegenständliche atmosphärische Gemälde auf dichtem Stoffgewebe, die durch lasierenden Auftrag unterschiedlicher Farbschichten eine körperhafte Räumlichkeit entwickelten. „Farbraumkörper“ hat der diese Objekte seit den 1970er-Jahren genannt. Der Begriff ist auch Titel der aktuellen Ausstellung, da er sich auf das Verhältnis zwischen Raum, Form und Farbe bezieht, mit dem sich ebenso die Künstler Knoebel, Palermo und Ruthenbeck in ihrem Werk beschäftigen.
Knoebel (*1940) verbindet die abstrakte Malerei mit industrieller Materialität und Farbigkeit. Durch die serielle Arbeitsweise erprobt er die Möglichkeiten einer minimalistischen Bildsprache. Palermo (1943-1977) verfolgte in der Auseinandersetzung mit Malewitsch einen konzeptuellen Ansatz, den er nicht nur in seinen dreidimensionalen Bildobjekten, sondern auch in der Erweiterung der Malerei in den realen Ausstellungsraum fortsetzte. Der Bildhauer Reiner Ruthenbeck (1937-2016) untersuchte in seinen abstrakten Objekten und Installationen die physikalischen Eigenschaften des Materials und schuf durch die Verwendung von Gegensätzen spannungsreiche Kontraste.
Dass in der Sammlung Goetz eine Vielzahl minimalistischer Positionen vertreten ist, hat bereits 2013 die großangelegte Schau When Now is Minimal gezeigt. Die Ausstellung FarbKörperRaum stellt in der Gegenüberstellung mit 70 Werken dieser vier älteren Künstlerpersönlichkeiten aus dem Umfeld der Düsseldorfer Kunstakademie einen weiteren Aspekt aus diesem Sammlungsbereich vor.

Kuratiert von Karsten Löckemann und Leo Lencsés

Vorschau

Eunju Hong. Somnium

| AkademieGalerie, München

Eunju Hong, Absolventin der Akademie der Bildenden Künste München, ist für ihren Projektvorschlag Somnium mit dem Medienkunstpreis 2024 der Kunststiftung Ingvild und Stephan Goetz ausgezeichnet worden. Die Förderung umfasst 5.000 Euro für die Realisierung der Arbeit und ist mit einer Ausstellung in der AkademieGalerie im September 2024 verbunden.

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