Installationsansicht mit drei großen Videoprojektionen in einem dunklen Raum. Das erste Standbild einer Projektion zeigt das Gesicht einer jungen schwarzen Frau zur Hälfte in Nahaufnahme. Die zweite Projektion stellt herabfallendes Wasser dar und die Dritte zeigt eine schwarze Frau in Rückansicht in einem weißen, schulterfreien und körpernahem Kleid in einer Wüstengegend mit Lehmbauten. Isaac Julien, Sammlung Goetz München
Sammlung Goetz | Kino der Kunst

Isaac Julien

Stillleben exquisiter Landschaft, opulente Interieurs, tanzende Körper - bei Isaac Julien prägt das Auge des gelernten Malers selbst schwierigste politische und gesellschaftliche Themen. Seine Filme betören die Sinne und kitzeln gleichzeitig die grauen Zellen, faszinierende formale Kompositionen, hart am Abgrund der Wirklichkeit gebaut. Julien ist der Ästhet unter den Gegenwartskünstler*innen: Jedes Filmstill ein Gemälde, jeder Körper eine Skulptur, jede Bewegung ein Tanzschritt. Die wichtigsten Leitmotive des in London geborenen Isaac Julien, dessen Eltern aus der Karibik stammen, verstecken sich hinter der Perfektion der gefilmten Tableaux: Migration und Identität, Zivilisation und Kolonialismus, der Aufeinanderprall von Arm und Reich, Gestern und Heute, Massenkultur und Kunstgeschichte. Kino eines Künstlers, der mit den Augen des Malers filmt.

KINO DER KUNST zeigt im Rahmen der Retrospektive Kinofilme, Multikanalarbeiten und abendfüllenden Dokumentationen. Im Kino 1 der HFF München sind sein preisgekrönter Kinofilm Young Soul Rebels, 1991, die Dokufiktion Frantz Fanon, White Mask Black Skin, 1996, die Kurzfilme The Attendant, 1993, Three, 1999, und Baltimore, 2003, sowie seine Hommage Derek, 2008, an den verstorbenen Filmpionier Derek Jarman zu sehen. Das Museum Brandhorst zeigt die Sechs-Kanal-Arbeit WESTERN UNION: Small Boats, 2007 über Sizilien und die afrikanischen Boat People, die Sammlung Goetz auf vier Leinwänden die Reflexion über das afrikanische Kino Fantôme Créole, 2005.

 

 

Vorschau

Gutai. Sammlung + Goetz

| Pinakothek der Moderne | Sammlung Moderne Kunst

Die Sammlung Moderne Kunst präsentiert seit 2019 in der Pinakothek der Moderne im Rahmen des Formats Sammlung+ künstlerische Entdeckungen, Neuerwerbungen sowie thematische Schwerpunkte im Zusammenspiel mit Partnern und Stiftungen. Auf diese Weise werden neue Perspektiven auf die Sammlungen eröffnet, Einblicke in die Forschungsarbeit gegeben und Dialoge hergestellt. In diesem Rahmen wird eine Auswahl von Gemälden der japanischen Künstlergruppe Gutai aus dem Bestand der Sammlung Goetz in Saal 23, innerhalb einer Raumflucht präsentiert, die nahezu zeitgleiche regionale und deutsche Abstraktionsphänomene unter dem Titel „Walk the Line“ fokussiert. 1954 vom abstrakten Maler Jiro Yoshihara gegründet, gehört sie mit der Verbindung von Aktion, Abstraktion und Materialität zu den innovativsten künstlerischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts.

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