Diese Aufnahme zeigt eine halb liegende Leoparden-Mensch-Dame, die die Beine, das Gesicht und den Schwanz eines Leoparden aufweist und sonst menschliche Attribute besitzt. An ihrem Maul und ihren falschen, krallenartigen Fingernägeln ist Blut zu erkennen. Sie befindet sich in einem hell ausgeleuchteten weißen Raum auf einem Sockel.
Filmmuseum München

Matthew Barney: CREMASTER-Zyklus

„Ein Athlet und ein Intellektueller, ein Geschichtenerzähler und gleichzeitig ein detailverliebter Skulpteur sowie Kostümgestalter – bei Barney treffen sehr viele gegensätzliche Eigenschaften aufeinander.“ (Ingvild Goetz)

1994 begann Matthew Barney mit der Arbeit an seinem monumentalen CREMASTER-Zyklus, einem fünfteiligen Filmprojekt, das von Skulpturen, Fotografien und Zeichnungen begleitet wird. Der CREMASTER-Zyklus stellt hochkomplexe Handlungsebenen dar, in denen sich historische und mythische Ereignisse mit architektonischen Vorstellungen und biologischen Modellen verbinden. Barney schrieb nicht nur das Drehbuch und führte Regie für den CREMASTER-Zyklus, sondern übernahm auch immer selbst eine der Hauptrollen.

Jeder Film kann als eigenständiges Kunstwerk bestehen und bildet gleichzeitig mit den anderen Teilen ein geschlossenes System. Mit seinem Titel bezieht sich der Künstler auf den lateinischen Begriff für Hodenheber ‚Muskulus Cremaster’. Er bewirkt eine nicht willentlich beeinflussbare Kontraktion des Hodens in Abhängigkeit von äußeren Reizen.

Da der Zyklus nicht in chronologischer Reihenfolge produziert wurde, sondern auf einem biologischen Modell basiert, ergeben sich mehrere Einstiegsmöglichkeiten. Die Präsentation im Filmmuseum ließmit einer chronologischen und einer nummerischen Vorführung des CREMASTER-Zyklus aus der Sammlung Goetz dem Zuschauer die Wahl.

Chronologische Vorführung:
CREMASTER 4, 1994, und CREMASTER 1, 1995
Freitag, 9. Juli 2004, 21.00
CREMASTER 5, 1997, und CREMASTER 2, 1999
Samstag, 10. Juli 2004, 21.00
CREMASTER 3, 2002
Sonntag, 11. Juli 2004, 21.00

Nummerische Vorführung:
CREMASTER 1, 1995, und CREMASTER 2, 1999
Freitag, 23. Juli 2004, 21.00
CREMASTER 3, 2002
Samstag, 24. Juli 2004, 21.00
CREMASTER 4, 1994, und CREMASTER 5, 1997
Sonntag, 25. Juli 2004, 21.00

Vorschau

Gutai. Sammlung + Goetz

| Pinakothek der Moderne | Sammlung Moderne Kunst

Die Sammlung Moderne Kunst präsentiert seit 2019 in der Pinakothek der Moderne im Rahmen des Formats Sammlung+ künstlerische Entdeckungen, Neuerwerbungen sowie thematische Schwerpunkte im Zusammenspiel mit Partnern und Stiftungen. Auf diese Weise werden neue Perspektiven auf die Sammlungen eröffnet, Einblicke in die Forschungsarbeit gegeben und Dialoge hergestellt. In diesem Rahmen wird eine Auswahl von Gemälden der japanischen Künstlergruppe Gutai aus dem Bestand der Sammlung Goetz in Saal 23, innerhalb einer Raumflucht präsentiert, die nahezu zeitgleiche regionale und deutsche Abstraktionsphänomene unter dem Titel „Walk the Line“ fokussiert. 1954 vom abstrakten Maler Jiro Yoshihara gegründet, gehört sie mit der Verbindung von Aktion, Abstraktion und Materialität zu den innovativsten künstlerischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts.

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