Videoprojektion, die ein Loch in einer Wand zeigt, hinter der eine Person in schwarz gekleidet steht. Hinter ihr befindet sich wieder ein Loch in einer Wand mit einer Person dahinter. Diese Situation scheint sich unendlich zu wiederholen. Zilla Leutenegger, Sammlung Goetz München
Weserburg | Museum für moderne Kunst, Bremen

Zilla Leutenegger: More than this

Die Schweizer Künstlerin Zilla Leutenegger verbindet Wandmalerei, Zeichnungen, Objekte und Videoprojektionen zu raumgreifenden Installationen und Lichtbildern. Die Arbeiten überraschen durch ihre spielerische Leichtigkeit. Die Ausstellung in Bremen präsentierte Installationen und Zeichnungen aus einem größeren Werkkomplex der Sammlung Goetz, ergänzt um neuere Arbeiten, die erstmals in Deutschland zu sehen sind.

Wenige, schwungvoll, aber prägnant gesetzte Striche reichen aus, damit sich Zilla Leutenegger ihre eigene Welt erschafft. In skizzenhaft angedeuteten Räumen begegnet uns immer wieder das Alter Ego der Künstlerin: die Kunstfigur Zilla. Sie ist die alleinige Protagonistin, mit der sie unterschiedliche Rollenmuster und Identitäten erprobt. Kindheitsträume und Fantastisches finden hier ebenso ihren Raum wie ganz alltägliche Situationen: Zilla, die Klavier spielt, Zilla, die arbeitet, Zilla, die ein Buch liest. Viele der Arbeiten zeugen von Ironie und einem hintergründigem Bilderwitz. Andere sind von einer dichten, fast melancholischen Atmosphäre bestimmt. Sie erscheinen wie Momentaufnahmen, ohne Handlung oder Dramaturgie, ein ruhiger, intensivierter Blick auf den Alltag des Lebens, Stillleben in einem ruhigen Ablauf mit allen Möglichkeiten, voller Überraschungen und Enttäuschungen.

Vorschau

Gutai. Sammlung + Goetz

| Pinakothek der Moderne | Sammlung Moderne Kunst

Die Sammlung Moderne Kunst präsentiert seit 2019 in der Pinakothek der Moderne im Rahmen des Formats Sammlung+ künstlerische Entdeckungen, Neuerwerbungen sowie thematische Schwerpunkte im Zusammenspiel mit Partnern und Stiftungen. Auf diese Weise werden neue Perspektiven auf die Sammlungen eröffnet, Einblicke in die Forschungsarbeit gegeben und Dialoge hergestellt. In diesem Rahmen wird eine Auswahl von Gemälden der japanischen Künstlergruppe Gutai aus dem Bestand der Sammlung Goetz in Saal 23, innerhalb einer Raumflucht präsentiert, die nahezu zeitgleiche regionale und deutsche Abstraktionsphänomene unter dem Titel „Walk the Line“ fokussiert. 1954 vom abstrakten Maler Jiro Yoshihara gegründet, gehört sie mit der Verbindung von Aktion, Abstraktion und Materialität zu den innovativsten künstlerischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts.

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