Diese Farbfotografie zeigt zwei Cowboys, die mit drei Pferden durch ein Gewässer vor verschneiter Gebirgslandschaft reiten. Richard Prince, Sammlung Goetz München
Sammlung Goetz

Richard Prince

Richard Prince eignet sich fremde Bildwelten an, indem er sie zitiert, abfotografiert oder übermalt. In seinen Kunstwerken erscheinen sie in einem neuen Kontext. Die Ausstellung in der Sammlung Goetz bot einen Überblick auf das Schaffen des amerikanischen Künstlers mit mehr als 50 Arbeiten aus nahezu allen Werkphasen.

Der 1949 geborene und in New York lebende Künstler entwickelt seine charakteristische Arbeitsweise bereits in den 1970er Jahren. Bei einem Aushilfsjob in einem Bildarchiv fotografiert er die Bilder von Werbeanzeigen ab. Die Aufnahmen stellt er zu Serien mit gleichen Motiven, wie etwa den Paaren in Untitled (couple) (1977) zusammen.
Seine bekannteste Werkgruppe und zugleich auch sein ‚Markenzeichen’ sind die seit 1980 entstehenden Untitled Cowboys aus der Marlboro-Werbekampagne.
Etwa im Jahr 1984 beginnt Prince Fotos zu ‚Gangs‘ zu gruppieren, wie zum Beispiel für Criminals and Celebrities (1986) oder Creative Evolution (1984/85), deren Aussehen mit einem stark vergrößerten Kontaktabzug eines Fotolabors vergleichbar ist. Außerdem setzt er sich verstärkt mit den Riten der Biker-Szene auseinander. In seiner Serie Girlfriendsverwendet er die in Biker-Magazinen abgedruckten Privatfotos von halbnackten Mädchen, die für ihre Freunde aufreizend auf Motorrädern posieren.
Einen großen Werkkomplex im Bestand der Sammlung Goetz bilden die Joke-Paintings, die seit Mitte der 1980er Jahre entstehen. Sie basieren auf Witzen, die Prince in Zeitschriften und Zeitungen findet. Anfangs schreibt er sie mit der Hand auf kleine Blätter. Später überträgt er die Texte und Cartoons auf riesige Leinwände. Die schönen Krankenschwestern in den Nurse Paintings, wie z. B. Aloha Nurse und Surgical Nurse von 2002, sind Sehnsuchtsmotive aus Groschenromanen der 1950er Jahre.

Richard Prince

168 Seiten, 100 Abb., Hardcover
Deutsch/Englisch
2004, Kunstverlag Ingvild Goetz GmbH, Hamburg
ISBN 3-9808063-4-0
€ 15,00

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Gutai. Sammlung + Goetz

| Pinakothek der Moderne | Sammlung Moderne Kunst

Mit Werken aus der Sammlung Goetz wird das Gestische als Phänomen im internationalen Kontext betrachtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und unter politischen Vorzeichen entwickelte sich mit Gutai in Japan eine der innovativsten Künstlergruppen des 20. Jahrhunderts. 1954 wurde die Gruppe der Gutai („konkret, spontan, direkt“) mit dem Ziel gegründet, über die Abstraktion hinauszugehen und die Möglichkeiten der reinen Kreativität zu verfolgen. Es werden unter anderem Werke von Toshio Yoshida oder Chiyu Uemae präsentiert. Mit diesem Projekt setzt sich die Zusammenarbeit zwischen den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und der Sammlung Goetz unter dem Titel „Sammlung+Goetz“ fort.

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